Mit seiner unkonventionellen Art und seinem breiten Repertoire von Bach bis hin zu Pop frischt der Star-Organist Cameron Carpenter das Image der Orgel auf. Während der Corona Pandemie im letzten Jahr spielte der Grammy-nominierte Musiker deutschlandweit etwa 40 Konzerte vor Seniorenheimen - auf der Ladefläche eines LKW.
Für ARTE hat er seine gigantische Orgel auf dem Holzmarkt-Gelände in Berlin aufgebaut.© Daniel Waldhecker

Cameron Carpenter vom Holzmarkt Berlin

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Mit seiner unkonventionellen Art und seinem breiten Repertoire von Bach bis hin zu Pop frischt der Star-Organist Cameron Carpenter das Image der Orgel auf. Während der Corona Pandemie im letzten Jahr spielte der Grammy-nominierte Musiker deutschlandweit etwa 40 Konzerte vor Seniorenheimen - auf der Ladefläche eines LKW. 
Für ARTE hat er seine gigantische Orgel auf dem Holzmarkt-Gelände in Berlin aufgebaut. © Daniel Waldhecker

Ein Leuchtfeuer für die Kultur

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Was Klassikfestivals anbelangt, schlägt das musikalische Herz der USA fernab der Metropolen: im Westen von Massachusetts, in der Idylle der grünen Berkshire Hills, findet alljährlich im Juli und August das Tanglewood Festival statt. Seit 1937 ist Tanglewood auch die Sommerresidenz des Boston Symphony Orchestra, das nach Saisonende immer berühmte Gäste an diesen Ort einlädt, um hochkarätige Konzertevents rund um Klassik, Jazz und Popularmusik zu veranstalten.Programmauftakt dieses Abends wird die Komposition „Starburst“ sein - ein aufwühlendes, explosives Orchesterwerk der im Moment sehr angesagten US-Amerikanerin Jessy Montgomery aus ihrem Debütalbum „Strum“. 1982 geboren verbindet die Violinistin und Komponistin Klänge von Jazz und Weltmusik und lässt mit ihrer eigenwilligen Musiksprache aufhorchen.Das herausragende Highlight dieses Konzertabends ist die Weltpremiere zweier Superstars der Musikszene: John Williams hat für Stargeigerin Anne-Sophie Mutter ein Violinkonzert komponiert – sein zweites. Das gemeinsame Projekt, das am 24. Juli seine Welturaufführung feiert, dürfte zu einem Markstein ihrer Laufbahn werden. „Es gibt nur einen John Williams“, so Anne-Sophie Mutter. „Was er schreibt ist unvergleichlich.“In diesen „Amerika-Trip“ fügt sich als weiterer Programmpunkt Aaron Coplands einsätziges Meisterwerk „Quiet City“, eine Hommage an New York, in der der Komponist die nächtliche Stimmung seiner Geburtsstadt atmosphärisch und klanglich einfängt.Neben diesem musikalischen Streifzug durch die amerikanische Musikwelt steht als Bonbon zum Konzertabschluss ein populäres Lieblingswerk der Musikgeschichte: Igor Strawinskys spätromantisch-impressionistische Suite zum Ballett „Der Feuervogel“. Mit dieser Musik zum Ballettmärchen um den Prinzen Iwan, den glitzernden Feuervogel und den russischen Magier Kastschej wurde der junge Igor Strawinsky schlagartig bekannt und erlangte Weltruf.Leitung des Boston Symphony Orchestras haben der Musikdirektor des BSO Andris Nelsons und John Williams.
John Williams über sein neues Violinkonzert Nr. 2:
"Das Verfassen von Programmnotizen war für mich schon immer eine Herausforderung. Diese Beschreibungen scheinen immer zu versuchen, die Frage zu beantworten: "Wovon handelt diese Musik?" Und obwohl Musik viele Zwecke und Funktionen hat, habe ich immer geglaubt, dass die Musik am Ende frei sein sollte, um durch das Prisma der eigenen persönlichen Geschichte, der früheren Erfahrungen und des kulturellen Hintergrunds jedes Zuhörers interpretiert zu werden. Was für den einen eine versunkene Kathedrale ist, kann für den anderen ein Nebel in der Morgendämmerung sein. Die Bedeutung muss also, wenn Sie mir verzeihen, im "Ohr des Betrachters" liegen.
Ich kann mir nur vorstellen, dass es in diesem Stück um Anne-Sophie Mutter und die Geige selbst geht - ein Instrument, das das unübertroffene Produkt der Geigenbaukunst ist. Bei so viel großartiger Musik, die bereits für das Instrument geschrieben wurde, vieles davon in letzter Zeit für Anne-Sophie selbst, fragte ich mich, welchen weiteren Beitrag ich wohl leisten könnte. Aber ich nahm meine Inspiration und Energie direkt von dieser großartigen Künstlerin selbst. Wir hatten kürzlich gemeinsam an einem Filmmusik-Album gearbeitet, für das sie das Thema aus dem Film Cinderella Liberty aufgenommen hatte und dabei ein überraschendes und bemerkenswertes Gefühl für Jazz bewies. So eröffnete ich nach einer kurzen Einführung den Prolog dieses Konzerts mit einer Quasi-Improvisation, die ihre sehr offensichtliche Affinität zu diesem Idiom andeutete. Es gibt auch viel schnellere Musik in diesem Satz, die mich beim Schreiben an ihr Gespür für einen ansteckenden rhythmischen Schwung erinnerte, der besonders ihr eigen ist.
Zu Beginn des nächsten Abschnitts oder Satzes entsteht ein leises Gemurmel durch eine sanfte Bewegung, die ich mir als kreisförmig vorstelle, daher der Untertitel "Rounds". An einer Stelle hören Sie Harmonien, die an Debussy erinnern, aber ich bitte Sie, an einen anderen Claude zu denken... in diesem Fall an Thornhill, einen sehr frühen Helden von mir, der, man kann mit Fug und Recht sagen, der musikalische Pate der Zusammenarbeit von Gil Evans und Miles Davis war. In diesem Satz taucht auch ein Leitmotiv oder Thema auf, das später im Epilog wieder aufgenommen wird.
Dactyls, ein aus dem Griechischen entlehntes Wort, mit dem wir einen dreisilbigen Effekt in der Poesie beschreiben, ebenso wie der Finger mit seinen drei Knochen, kann zur Beschreibung des nächsten Satzes dienen. Es ist unser dritter Satz, in einem Dreier-Takt, und enthält eine kurze Kadenz für Violine, Harfe und Pauke... noch ein Dreiklang. Die Violine bietet eine aggressive Virtuosität, die eine raue, walzerartige Energie erzeugt, die sowohl ungehobelt als auch frech ist.
Der Schlusssatz wird von Violine und Harfe "attacca" angegangen, wobei die beiden Instrumente ihr relatives Gleichgewicht in einer Art "Klangauflösung" umkehren. Auf diese Weise transportieren sie uns zum Epilog. In diesem letzten Satz kehrt das in Rounds eingeführte Motiv in Form eines Duetts für Violine und Harfe zurück und schließt das Stück mit einer sanften Auflösung in A-Dur, die sowohl Heilung als auch Erneuerung suggerieren könnte."JOHN WILLIAMS, 28. Juni 2021
Programm:Jessy Montgomery: StarburstJohn Williams: Violinkonzert Nr. 2Zugabe: John Williams: Neuarrangement zu Filmthemen aus „Across the Stars“Aaron Copland: Quiet CityIgor Strawinsky: Suite aus “Der Feuervogel“ (Fassung 1919)
Foto © Hilary Scott

Schon lange sind sie so etwas wie ein Dream-Team: Stargeigerin Anne-Sophie Mutter und John Williams. Jetzt hat der 89jährige Amerikaner für die Ausnahmegeigerin ein Violinkonzert komponiert. Zusammen mit weiteren Werken von Jessie Montgomery, Aaron Copland und Igor Strawinsky wird diese Welturaufführung das Highlight des Tanglewood Festivals 2021 sein.

Tanglewood Festival 2021

John Williams, Anne-Sophie Mutter: Zwei Superstars, eine Weltpremiere, ein Spitzenorchester: Damit präsentiert Tanglewood das Musik-Event 2021.

Anne-Sophie Mutter und John Williams mit einer Uraufführung

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