Die Wahrheit über Lolita
Beinahe fünfundsechzig Jahre nach seiner Erstausgabe sorgt Vladimir Nabokovs Erfolgsroman Lolita noch immer für Skandale. Ob im Vorwurf der Pornographie, in Lesungen, konkurrierenden Interpretationen oder in bewusst missverständlichen Adaptionen: Mit seiner jungen Heldin, die weltweit zum Phantasma avancierte, ist der Roman in Zeiten nach #metoo aktueller denn je.
Die Veröffentlichung des viel umstrittenen und inzwischen weltberühmten Romans „Lolita“ von Vladimir Nabokov im Jahr 1955 zählt zu den größten Literaturskandalen des 20. Jahrhunderts. Der gängigen Meinung zufolge ist Lolita ein aufreizendes, sexuell frühreifes Mädchen, das Begierde bei älteren Männern erweckt. Nicht wenige verstanden das Werk als literarische Verherrlichung von Pädophilie – eine absolute Fehlinterpretation, denn Lolita, die eigentlich Dolores Haze heißt, ist ein zwölfjähriges Waisenmädchen, deren Leben durch den sie misshandelnden Stiefvater zerstört wird. Doch wie konnte es zu einer solchen Fehldeutung kommen?
Nabokov führt die Leserinnen und Leser in die subjektive Gedankenwelt des pädophilen Stiefvaters von Dolores, die allein in dessen Fantasie zu der sehr real beschriebenen Lolita wird. Das Quiproquo wird im Roman nicht aufgelöst – ein Tabubruch und zugleich sicher einer der Gründe für den Erfolg von „Lolita“ sowie auch für die Fehlinterpretationen des Romans.
Nach seiner Veröffentlichung wurde der Roman missinterpretiert, zensiert und immer wieder neu aufgelegt. Heute gilt das Buch als Meisterwerk der Weltliteratur.
Noch immer setzt sich das Missverständnis fort: Im Kino, in der Mode und in Songtexten ist Lolita zu einer Ikone geworden, die mit der Romanfigur eines missbrauchten Kindes nicht mehr viel gemeinsam hat. Fast 70 Jahre nach der Erstausgabe des Buchs – und trotz mehrerer Richtigstellungen durch Vladimir Nabokov – bleibt das falsche Bild der Lolita bestehen. Doch im Zusammenhang mit den lauter werdenden Stimmen von Inzest- und Pädophilie-Opfern hat der Roman auch heute nichts an Aktualität verloren.
Die Dokumentation beleuchtet das Werk aus einem neuen Blickwinkel und spürt dem Schicksal seiner Protagonistin anhand von Romanausschnitten, seltenen Archivaufnahmen von Vladimir Nabokov und Erläuterungen durch ÜbersetzerInnen und LiteraturwissenschaftlerInnen nach.
Nabokov führt die Leserinnen und Leser in die subjektive Gedankenwelt des pädophilen Stiefvaters von Dolores, die allein in dessen Fantasie zu der sehr real beschriebenen Lolita wird. Das Quiproquo wird im Roman nicht aufgelöst – ein Tabubruch und zugleich sicher einer der Gründe für den Erfolg von „Lolita“ sowie auch für die Fehlinterpretationen des Romans.
Nach seiner Veröffentlichung wurde der Roman missinterpretiert, zensiert und immer wieder neu aufgelegt. Heute gilt das Buch als Meisterwerk der Weltliteratur.
Noch immer setzt sich das Missverständnis fort: Im Kino, in der Mode und in Songtexten ist Lolita zu einer Ikone geworden, die mit der Romanfigur eines missbrauchten Kindes nicht mehr viel gemeinsam hat. Fast 70 Jahre nach der Erstausgabe des Buchs – und trotz mehrerer Richtigstellungen durch Vladimir Nabokov – bleibt das falsche Bild der Lolita bestehen. Doch im Zusammenhang mit den lauter werdenden Stimmen von Inzest- und Pädophilie-Opfern hat der Roman auch heute nichts an Aktualität verloren.
Die Dokumentation beleuchtet das Werk aus einem neuen Blickwinkel und spürt dem Schicksal seiner Protagonistin anhand von Romanausschnitten, seltenen Archivaufnahmen von Vladimir Nabokov und Erläuterungen durch ÜbersetzerInnen und LiteraturwissenschaftlerInnen nach.
Regie
Olivia Mokiejewski
Land
Frankreich
Jahr
2021
Herkunft
ARTE F
Dauer
55 Min.
Verfügbar
Vom 08/11/2023 bis 08/02/2024
Genre
Dokus und ReportagenTV-Ausstrahlung am
Mittwoch, 10. Januar um 21:55
Versionen
- Synchronisation
Bücherherbst