Re: Schottergärten im VisierWenn Kies und Co. die Natur verdrängen
Sendung vom 21/03/2022
Der Garten ist längst nicht mehr nur ein privates Stück Erde – bei der Diskussion um die Gestaltung der städtischen Kleinoasen geht es um mehr. Es geht um Umweltschutz, Insektenvielfalt und Selbstbestimmung auf dem eigenen Grund. Eine Diskussion, die auch die Politik auf den Plan ruft – und handeln lässt.
Ein umstrittener Trend hält Einzug in Deutschlands Vorgärten: Schotter, Kiesel und Splitt als moderne Alternative zum wilden Grün. Die neue Lust auf Stein zeigt sich eindrucksvoll bei einem Streifzug durch so manches Neubaugebiet. Pflegeleicht und ästhetisch sagen Befürworterinnen und Befürworter, umweltschädlich und hässlich, finden Kritikerinnen und Kritiker. Schottergärten sind in einigen Bundesländern bereits verboten.
Zurecht, sagt Ulf Soltau, ein Biologe aus Berlin, der sich vehement gegen diese Entwicklung einsetzt.
Seine Lösung: Humor und mediale Aufmerksamkeit. Die von ihm gegründete Facebook-Seite "Gärten des Grauens" illustriert satirisch die steinernsten Gärten Deutschlands. Dabei geht es ihm nicht nur um die Ästhetik, sondern um die ökologischen Folgen der buchstäblichen Verwüstung deutscher Vorgärten. "Es ist nicht legal, was da passiert", sagt er. Durch die Abdeckung mit Unkrautvlies oder Teichfolie werde der Boden wasserfest versiegelt, unter dem Gewicht der Kiesel und des Splitts verdichte sich der Boden.
Dass Steingärten nicht zwangsweise Lebensraum für Insekten und Vögel zerstören, sondern mit richtig ausgewählten Pflanzen pflegeleicht, attraktiv und artenreich sein können, beweist der Kiesgarten, den die Grande Dame der britischen Gartengestaltung, Beth Chatto nahe London in der Region Colchester angelegt hat. Auf einem ehemaligen Parkplatz in der trockensten Region Englands, wo die Niederschlagsmenge vergleichbar mit der in Israel ist, schuf sie Anfang der 90er Jahre ein botanisches Meisterwerk: mit robusten Stauden, die lange Hitzeperioden überstehen und ausreichend Wurzeln bilden können.
Zurecht, sagt Ulf Soltau, ein Biologe aus Berlin, der sich vehement gegen diese Entwicklung einsetzt.
Seine Lösung: Humor und mediale Aufmerksamkeit. Die von ihm gegründete Facebook-Seite "Gärten des Grauens" illustriert satirisch die steinernsten Gärten Deutschlands. Dabei geht es ihm nicht nur um die Ästhetik, sondern um die ökologischen Folgen der buchstäblichen Verwüstung deutscher Vorgärten. "Es ist nicht legal, was da passiert", sagt er. Durch die Abdeckung mit Unkrautvlies oder Teichfolie werde der Boden wasserfest versiegelt, unter dem Gewicht der Kiesel und des Splitts verdichte sich der Boden.
Dass Steingärten nicht zwangsweise Lebensraum für Insekten und Vögel zerstören, sondern mit richtig ausgewählten Pflanzen pflegeleicht, attraktiv und artenreich sein können, beweist der Kiesgarten, den die Grande Dame der britischen Gartengestaltung, Beth Chatto nahe London in der Region Colchester angelegt hat. Auf einem ehemaligen Parkplatz in der trockensten Region Englands, wo die Niederschlagsmenge vergleichbar mit der in Israel ist, schuf sie Anfang der 90er Jahre ein botanisches Meisterwerk: mit robusten Stauden, die lange Hitzeperioden überstehen und ausreichend Wurzeln bilden können.
Land
Deutschland
Jahr
2021
Herkunft
ZDF
Dauer
32 Min.
Verfügbar
Vom 30/04/2023 bis 29/07/2023
Genre
Dokus und ReportagenVersionen
- Untertitel für Gehörlose