Kämpferin gegen Beschneidung

Die 38-jährige Halimata wurde als Tochter senegalesischer Eltern in Frankreich geboren und im Alter von fünf Jahren beschnitten. Halimata ist, wie viele andere Frauen, zwischen einer traditionellen, patriarchalischen Erziehung und ihrem Drang nach Emanzipation und Freiheit hin- und hergerissen. Die Doku erzählt auch die Geschichte eines Traumas und die des eigenen Wiederaufbaus.

Wenn die 38-jährige Erzieherin Halimata ihren Schützlingen in der Jugendgerichtshilfe die Leviten liest, erkennt man sofort die Leidenschaft, mit der sie ihren Beruf ausübt. Bisweilen lassen ihre Ausführungen zu Recht und Sühne aber auch Erinnerungen an ihr eigenes, unauslöschliches Trauma wach werden.
Halimata wurde als Tochter senegalesischer Eltern in dem Pariser Vorort Longjumeau geboren. Mit fünf Jahren wurde sie während einer Urlaubsreise in den Senegal beschnitten. Auch wenn sie sich als Jugendliche nichts anmerken ließ, litt sie innerlich Höllenqualen. Die Gewalt, die Halimata während ihrer Genitalverstümmelung erfahren hat, sowie das Entsetzen und Unverständnis über das Erlebte lösten in ihr Scham, Wut und Depressionen aus. Als sie sich nicht mehr zu helfen wusste, brach sie das Schweigen und veröffentlichte ein Buch über das, was ihr widerfahren war. Ihr Plädoyer gegen die weibliche Beschneidung wurde von Hunderten Frauen gehört. Frauen wie Halimata: in Frankreich geboren und aufgewachsen, hin- und hergerissen zwischen einer traditionell geprägten Familie und dem Wunsch nach Emanzipation.
Halimata will nicht länger die Einzige sein, die ihre Stimme erhebt. Auf ihrem Weg von der traumatischen Beschneidung über die enttäuschten Erwartungen an eine Operation bis zu den Bemühungen, Körper und Geist wieder in Einklang zu bringen und sich als vollwertige Frau zu fühlen, beschließt sie, den Dialog mit ihren Angehörigen zu suchen. Ein einfühlsamer und starker Dialog, den sie im Schoß der Familie mit Cousinen, ihrem Bruder, aber auch mit Freunden in Kanada und im Senegal führt – und schließlich auch mit der eigenen Mutter. Halimatas Hoffnung: zur letzten Generation genitalverstümmelter Frauen zu gehören.

Regie

Anne Richard

Land

Frankreich

Jahr

2022

Herkunft

ARTE F

Dauer

58 Min.

Verfügbar

Vom 26/03/2024 bis 24/03/2025

Genre

Dokus und Reportagen

Versionen

  • Synchronisation
  • Untertitel für Gehörlose

Auch interessant für Sie

Abspielen Re: Sehnsucht nach Algerien Drei Generationen im französischen Exil 33 Min. Das Programm sehen

Re: Sehnsucht nach Algerien

Drei Generationen im französischen Exil

Abspielen Square für Künstler Aysun Bademsoy 27 Min. Das Programm sehen

Square für Künstler

Aysun Bademsoy

Abspielen Twist Wie ist unsere Welt noch zu retten? 30 Min. Das Programm sehen

Twist

Wie ist unsere Welt noch zu retten?

Abspielen Sie träumt von Mutter, Mutter, Kind 11 Min. Das Programm sehen

Sie träumt von Mutter, Mutter, Kind

Abspielen Square für Künstler David Safier 27 Min. Das Programm sehen

Square für Künstler

David Safier

Abspielen Karambolage Käse schneiden / Seife / La contrepèterie 12 Min. Das Programm sehen

Karambolage

Käse schneiden / Seife / La contrepèterie

Die meistgesehenen Videos von ARTE

Abspielen Macht Zucker dumm? 42 - Die Antwort auf fast alles 28 Min. Das Programm sehen

Macht Zucker dumm?

42 - Die Antwort auf fast alles

Abspielen Tod am Kreuz Der Mann Nummer 4926 53 Min. Das Programm sehen

Tod am Kreuz

Der Mann Nummer 4926

Abspielen Die Slowakei - Europa für Entdecker 44 Min. Das Programm sehen

Die Slowakei - Europa für Entdecker

Abspielen Karambolage Käse schneiden / Seife / La contrepèterie 12 Min. Das Programm sehen

Karambolage

Käse schneiden / Seife / La contrepèterie

Abspielen Re: Opa wohnt im Kindergarten 31 Min. Das Programm sehen

Re: Opa wohnt im Kindergarten

Abspielen Warum es sich lohnt, "Amour fou" anzuschauen 2 Min. Das Programm sehen

Warum es sich lohnt, "Amour fou" anzuschauen