Leider ist dieses Programm aus rechtlichen Gründen nicht in dem Land, in dem Sie sich befinden, verfügbar.
Geschichte schreibenDie Brille - Wissen ist Macht
17 Min.
Verfügbar bis zum 20/04/2025
Sendung vom 07/05/2022
- Synchronisation
Von Historikern und Historikerinnen moderiertes Geschichtsmagazin. In dieser Folge: Die Historikerin und Expertin für mittelalterliche Schriftkultur, Claire Angotti, zeigt, wie aus dem mittelalterlichen Lesestein die moderne Brille entwickelt wurde und sich das "Lesegestell" im Lauf der Zeit mit verschiedensten Bedeutungen auflud.
Selbst der schönste Text verliert seinen Reiz, wenn man die Buchstaben nicht mehr erkennen kann. Daher war die Entwicklung der Brille von großer Bedeutung für die Geschichte des Lesens, der Darstellung und des Wissens. Die Historikerin und Expertin für mittelalterliche Schriftkultur Claire Angotti zeigt auf, wie aus dem mittelalterlichen Lesestein die moderne Brille entwickelt wurde und sich das „Lesegestell“ im Laufe der Zeit mit verschiedensten Bedeutungen auflud.
Die sogenannten Niet- oder Nagelbrillen des Mittelalters bestanden aus zwei Gläsern, die von einem Nagel zusammengehalten wurden. Daneben verwendeten Mönche auch Lesesteine als Lupen, wenn die Sehkraft nachließ. Dazu nutzte man klare geschliffene Kristalle, Berylle – aus denen sich die spätere Bezeichnung „Brille“ ableitete.
Mit dem Aufblühen der Universitäten und Bibliotheken und der Einführung des Papiers in Europa entsteht die Kategorie der Intellektuellen und die Brille wird sowohl zum wichtigen Accessoire im Alltag als auch zum sozialen und symbolischen Marker. Nach und nach demokratisiert sich das Lesegestell und immer mehr soziale Gruppen tragen es, um schärfer zu sehen – etwa Notare, Ärzte und Händler. Am Ende des Mittelalters tragen jene Menschen eine Brille, die in der Gesellschaft eine gewisse Autorität verkörpern, das Tragen der Brille wird zum Kennzeichen von Wissen und Macht.
Die sogenannten Niet- oder Nagelbrillen des Mittelalters bestanden aus zwei Gläsern, die von einem Nagel zusammengehalten wurden. Daneben verwendeten Mönche auch Lesesteine als Lupen, wenn die Sehkraft nachließ. Dazu nutzte man klare geschliffene Kristalle, Berylle – aus denen sich die spätere Bezeichnung „Brille“ ableitete.
Mit dem Aufblühen der Universitäten und Bibliotheken und der Einführung des Papiers in Europa entsteht die Kategorie der Intellektuellen und die Brille wird sowohl zum wichtigen Accessoire im Alltag als auch zum sozialen und symbolischen Marker. Nach und nach demokratisiert sich das Lesegestell und immer mehr soziale Gruppen tragen es, um schärfer zu sehen – etwa Notare, Ärzte und Händler. Am Ende des Mittelalters tragen jene Menschen eine Brille, die in der Gesellschaft eine gewisse Autorität verkörpern, das Tragen der Brille wird zum Kennzeichen von Wissen und Macht.
Regie
Tamara Erde
Land
Frankreich
Jahr
2020
Herkunft
ARTE F