Allergien - wenn der Körper rebelliert

Warum breiten sich Allergien aus? Ist es unser Sauberkeitsfimmel? Oder der "botanische Sexismus"? Was bewirken Klimawandel und Umweltverschmutzung? Forschungen zu Erbgut und Lebensweise unserer Vorfahren deuten darauf hin, dass wir den Kontakt zu jenen Mikroorganismen verloren haben, die für Herausbildung eines gesunden Immunsystems entscheidend sind.
Viele Menschen reagieren auf bestimmte Stoffe allergisch. Schon kleinste Mengen können verheerende Folgen haben: Der Rachen schwillt an, das Atmen fällt schwer, die Haut beginnt zu jucken. Allergische Reaktionen reichen von leichtem Ausschlag oder Verdauungsproblemen bis hin zu Anfällen, die sogar lebensbedrohlich werden können.
In Frankreich ist jede dritte Person betroffen, in Japan inzwischen sogar die Hälfte der Bevölkerung. In den USA berichteten im letzten Jahr 50 Millionen Menschen über allergische Beschwerden. Weltweit leben Schätzungen zufolge allein 235 Millionen Menschen mit allergischem Asthma. Experten rechnen damit, dass die Zahl der Allergikerinnen und Allergiker weiter steigen wird.
Internationale Forscherteams sind der Frage auf der Spur, warum unser Immunsystem so extrem auf bestimmte Stoffe reagiert und warum Allergien immer häufiger auftreten. Hat sich die Wohlstandsgesellschaft mit ihrem Sauberkeitsfimmel und der Angst vor Keimen versehentlich ein Allergie-Arsenal geschaffen? Oder liegt eine Ursache womöglich im "botanischen Sexismus", also darin, dass Stadtplaner immer mehr männliche Bäume anpflanzen, die mehr Pollen produzieren und damit mehr Menschen für Heuschnupfen anfällig machen?
Eine andere Studie, die sich mit dem sogenannten Gewitterasthma befasst, deckt Zusammenhänge zwischen Klimawandel und allergischen Reaktionen auf. Bei einem starken Gewitter im australischen Melbourne mussten im November 2016 Tausende Menschen wegen Atemnot und allergischer Beschwerden behandelt werden. Aufgrund des Unwetters kam es zu einem stärkeren Pollenflug und zu einer erhöhten Feinstaubbelastung.
Weitere Forschungen befassen sich mit dem Erbgut und der Lebensweise unserer Vorfahren. Eine Ursache für Allergien könnte demzufolge darin liegen, dass wir durch die radikale Veränderung unserer Lebensgewohnheiten seltener mit jenen Mikroorganismen in Kontakt kommen, die für die Bildung eines starken Immunsystems entscheidend sind. Ist diese Entwicklung unwiderruflich? Oder können neue Behandlungsmethoden rechtzeitig eine Trendwende bringen? Aktuell gibt es eine ganze Reihe vielversprechender Ansätze für die Forschung, um Allergien vorzubeugen und zu therapieren.

Regie

Cosima Dannoritzer

Produktion

Decoupages

Produzent/-in

DUJARDIN Jeanne-Ségolène

Land

Frankreich

Jahr

2021

Herkunft

ARTE F

Dauer

53 Min.

Genre

Dokus und Reportagen

TV-Ausstrahlung am

Montag, 13. Mai um 06:30

Versionen

  • Synchronisation
  • Untertitel für Gehörlose

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