Hip-Hop trifft Fußball
Niko Backspin ist nicht nur seit Jahren als Journalist in der Hip-Hop-Kultur unterwegs, sondern auch glühender Fußballfan. Und mit dieser doppelten Leidenschaft ist er nicht allein: In der deutschen Raplandschaft gibt es zahlreiche Überschneidungen mit dem Fußball: Von Rappern wie Marteria, Dú Maroc oder Mero ist bekannt, dass sie vor ihrer Rapkarriere auch als Fußballer erfolgreich waren. Die Rapper Bosca und Vega sind bekennende Eintracht Frankfurt Ultras. Celo & Abdi residieren mit ihrem Label 385ideal im Stadion des FSV Frankfurt und der Hamburger Rapper Milonair hat sich mit dem “Milonairs Club” gleich den Traum eines eigenen Amateurclubs erfüllt.
Aber ein Fußballverein, der gleich ein eigenes Label für Rapmusik gründet? Das gibt es in Deutschland bisher nicht. Was für manche vielleicht wie ein ziemlich ungleiches Paar klingt, ist in Marseille seit einem Jahr Realität: Denn hier gibt es OM Records, das hauseigene Label von Olympique de Marseille. Was es damit auf sich hat, was die Marseiller Rapszene davon hält und was Hip-Hop und Fußball eigentlich verbindet, das will Niko Backspin herausfinden. Dazu besucht Niko das legendäre Stade Vélodrome, das Zentrum des Marseiller Fußball-Fanatismus, wo bei jedem Heimspiel die Songs von IAM, Fonky Family und Soprano laufen. Hier trifft Niko die Labelchefin Emilie Hauck, die seit 2020 die Geschicke von OM Records leitet, um mit ihr über die fruchtbare Verbindung von Fußball und Rap in Marseille zu sprechen.
Doch trotz der Begeisterung für den Fußballclub gefällt nicht jedem das Projekt OM Records. In der Marseiller Rapszene ist das Projekt umstritten: Der Marseiller Rapper Hollis L’Infame, ist zwar glühender OM-Fan, aber mit OM Records will er nichts zu tun haben - zu viel Retorte, zu viel Kommerz. Was sagt Emilie Hauck zu diesem Vorwurf?
Land
Deutschland
Jahr
2020