Fotografie: Die Strafbarkeit von Abtreibungen

Photographie : l’avortement à travers le monde exposé à Perpignan

Im südfranzösischen Perpignan findet derzeit das Festival für Fotojournalismus, "Visa pour l'image", statt. Zu sehen ist unter anderem die Reportage der polnischen Fotografin Kasia Strek über illegale Abtreibungen. 

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Recht auf Abtreibung - ein weltweiter Kampf

<p>Im südfranzösischen Perpignan findet derzeit das Festival für Fotojournalismus, "Visa pour l'image", statt. Zu sehen ist unter anderem die Reportage der polnischen Fotografin Kasia Strek über illegale Abtreibungen. </p>

Beim Festival für Fotojournalismus in Perpignan ist derzeit eine Arbeit der Polin Kasia Strek zu sehen.

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Seit fünf Jahrzehnten galt in den Vereinigten Staaten ein landesweites Recht auf Abtreibung. Nun wurde es vom Obersten Gerichtshof der USA gekippt. Der mehrheitlich von konservativen Richtern besetzte Supreme Court hob das Grundsatzurteil "Roe v. Wade" aus dem Jahr 1973 auf. Von nun an steht es den einzelnen US-Bundesstaaten frei, Abtreibungen zu erlauben, sie einzuschränken oder gänzlich zu verbieten.

Der Oberste Gerichtshof der USA hat das seit fünf Jahrzehnten geltende landesweite Recht auf Abtreibung gekippt.

USA: Aus für liberales Recht auf Abtreibung

Das Recht auf Abtreibung galt in vielen westlichen Ländern als unumstößlich. Doch in den letzten Jahren wird es zunehmend infrage gestellt. Der Dokumentarfilm legt offen, mit welchen Methoden die Abtreibungsgegner kämpfen. Das Recht auf Abtreibung wird auf unterschiedlichste Art angegriffen: offen oder versteckt, über die Gesetzgebung oder mittels öffentlicher Meinungsmache.

Das in Europa als unumstößlich gedachte Recht auf Abtreibung wird in den letzten Jahren zunehmend infrage gestellt.

Pro Life - Abtreibungsgegner auf dem Vormarsch

"Mit offenen Karten im Fokus": Täglich drei Minuten Aktuelles. In dieser Folge: Schwangerschaftsabbruch - ein bedrohtes Recht

Schwangerschaftsabbruch: ein bedrohtes Recht

In dieser Folge: Schwangerschaftsabbruch - ein bedrohtes Recht

Mit offenen Karten - Im Fokus

Es ist eine Gefahr für die Rechte Tausender Frauen: Der Supreme Court könnte bald das Recht auf Abtreibung kippen. Am 5. Mai veröffentlichte das Magazin „Politico“ den Entwurf einer Urteilsbegründung. Laut ihm wollen fünf konservative Richter das Urteil „Roe v. Wade“ aufheben – und damit das Recht aller Frauen auf Abtreibung. Gibt es bald keine bundesweite Regelung mehr, liegt die Zuständigkeit bei den Bundesstaaten. Die Pläne sind das Ergebnis von jahrzehntelangem Aktivismus verschiedener Gruppen der christlichen Rechten. Wie haben sie es geschafft, das Kräfteverhältnis zu ihren Gunsten zu drehen?

Ein Rückblick auf den jahrzehntelangen Kampf der christlichen Rechten in den USA gegen das Recht auf Abtreibung. 

USA: Kreuzzug der Konservativen gegen Abtreibung

Anfang Mai wurde ein Entwurf geleakt, laut dem der Oberste Gerichtshof das Recht auf Schwangerschaftsabbrüche abschaffen will. Seitdem machen in den USA tausende Menschen für Frauenrechte mobil. Kalifornien steht dabei an vorderster Front. 

In den USA machen tausende Menschen für Frauenrechte mobil. Kalifornien steht dabei an vorderster Front.

Kalifornien, Refugium des Rechts auf Abtreibung

Das Abtreibungsverbot wurde erstmals 1871 im Strafgesetzbuch des Deutschen Kaiserreichs (RStGB) mit den Paragrafen 218 bis 220 unter der Rubrik „Verbrechen wider das Leben“ verankert. Bis heute steht der Schwangerschaftsabbruch also im Strafgesetzbuch. Im Zentrum der gesellschaftlichen Debatte steht vor allem der Paragraf 219a. Er verbietet die Werbung für Schwangerschaftsabbrüche. Geht es nach ihm, machen sich Ärzte strafbar, wenn sie z. B. auf ihrer Website schlicht darauf verweisen, dass sie Abtreibungen durchführen. Die Ampelkoalition will diesen Paragrafen nun streichen.

Die Ampelkoalition will das Abtreibungsgesetz aufweichen, indem sie den umstrittenen Paragrafen 219a streicht.

Abtreibung: Ampel streicht Paragraf 219a

Am 5. April 1971 machten 343 Französinnen in dem Nachrichtenmagazin Le Nouvel Observateur ihre Schwangerschaftsabbrüche öffentlich. Das Manifest trat eine breite öffentliche Debatte los, die schließlich zur Legalisierung von Abtreibungen führte. Ein Tabu ist das Thema aber auch heute noch - sagen Frauen die abgetrieben haben. Reportage von Aliénor Carrière.

Kreatur #14

Mangelde Ressourcen in Krankenhäusern, abfällige Worte vom Personal... der Zugang zu Abtreibungen bleibt komplex.

Abtreibung: Das ewige Tabu

Nirgendwo in Europa sind die Gesetze zur Abtreibung strenger als in Malta. Die neue Präsidentin des EU-Parlaments, Roberta Metsola, kommt aus Malta. Sie bezeichnet sich selbst zwar als fortschrittliche Befürworterin von LGBTQ- und Frauenrechten, doch was Abtreibung anbelangt, vertritt sie eine sehr konservative Position. ARTE Journal berichtet darüber, warum die Mehrheit der Bevölkerung diese Position teilt und warum sich in Malta doch langsam eine Veränderung abzeichnet.

Welches sind die Gründe für das strenge Abtreibungsgesetz in Malta?

Malta: Wann fällt das drakonische Abtreibungsgesetz?

Aus den ersten Protesten gegen häusliche Gewalt und Frauenmorde vor 4 Jahren ist eine Bewegung geworden, die sich für Frauenrechte einsetzt – darunter auch das Recht auf legale Abtreibung. Sie sehen in machistischen Strukturen den Nährboden für die Gewalt. 

ARTE Reportage

Alle 32 Stunden wird eine Frau ermordet - die Frauenbewegung demonstriert gegen die Männer-Gewalt.

Argentinien: Frauen gegen Männer-Gewalt

Seit 1993 ist ein Schwangerschaftsabbruch in Polen nur in wenigen Fällen erlaubt. Die ultrakonservative Regierungspartei PiS hat diese Regelung noch verschärft. Ein neues Gesetz erklärt die Abtreibung unheilbar kranker Föten für verfassungswidrig. In Teilen der Bevölkerung regt sich Widerstand, der weit über den Protest gegen die Abtreibungsregelung hinausgeht.  

Trotz Corona-Lockdown gehen Demonstranten gegen die Verschärfung des Abtreibungsgesetzes auf die Straße. 

Abtreibungsverbot in Polen: Bürger fordern Freiheit

Im italienischen Umbrien gefährden neue Auflagen den Zugang zu Schwangerschaftsabbrüchen. Dort ist seit Oktober 2019 die rechtspopulistische Lega an der Macht, die nun das Verfahren für medikamentöse Abtreibung geändert hat: Während die Ru486-Pille bisher in Arztpraxen und zuhause verschrieben wurde, wie in andere Gegenden des Landes und im übrigen Europa, sind nun drei Tage Aufenthalt im Krankenhaus Pflicht. Frauenrechtsorganisationen sprechen von einer ideologischen Entscheidung, die den Kampf gegen Abtreibungen wieder befeuern soll.

Die Region Italiens schreibt für medikamentöse Schwangerschaftsabbrüche nun drei Tage Krankenhausaufenthalt vor.

Umbrien: Kontroverse Auflagen für Abtreibungen

Nachdem die Regierung 2016 an der Verschärfung des Abtreibungsgesetzes wegen massiver Proteste gescheitert war, hat sie während des Lockdowns der Corona-Pandemie einen neuen Versuch gestartet. Der Gesetzesentwurf, der auf einer Bürgerinitiative der Pro-Life-Aktivistin Kaja Godek basiert, sah vor, Abtreibungen wegen Missbildungen oder schweren Krankheiten zu verbieten. 

Finger weg von meinen Abtreibungsrechten

Weltweit werden jährlich 51 Millionen Abtreibungen durchgeführt. Doch in vielen Ländern sind Abtreibungen illegal und 23 000 Frauen sterben jedes Jahr aufgrund unsachgemäßer Eingriffe. Die niederländische Ärztin Dr. Rebecca Gomperts hat vor 15 Jahren "Women on Web" gegründet und macht Abtreibungen für Frauen weltweit zugänglich, indem sie ihnen die Abtreibungspille verschreibt.

Abtreibung: Diese Pakete retten Leben

Ein Präsident, der sich mit christlichen Abtreibungsgegnern verbündet, und eine erzkonservative Anwärterin auf den Obersten Gerichtshof: Der Zugang zu Schwangerschaftsabbrüchen nimmt im US-Präsidentschaftswahlkampf einen zentralen Platz ein. Auch junge Amerikaner haben teils sehr unterschiedliche Auffassungen davon, was das Recht auf Leben bedeutet. Hanna Garcia arbeitet für einen Verein, der Abtreibungen verhindern will, während Kayla Hayempour ihren eigenen feministischen Schülerverein ins Leben gerufen hat.

Kayla Hayempour und Hanna Garcia kämpfen für ganz unterschiedliche Auffassungen der weiblichen Selbstbestimmung.

Young America - Die Feministin und die Abtreibungsgegnerin

Abtreibungen waren lange Todesursache Nummer 1 für Frauen in Kenia, denn aufgrund eines strengen gesetzlichen Verbotes wurden sie illegal in Hinterhöfen unter unhygienischen Bedingungen durchgeführt. Jetzt können Frauenrechtlerinnen einen kleinen Sieg verbuchen: die Regierung hat einige Ausnahmefälle zum Gesetz hinzugefügt, wie nach einer Vergewaltigung. 

Kenias Frauen können aufatmen: das Abtreibungsverbot in dem ostafrikanischen Land wurde etwas gelockert.

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