Zu TischVästerbotten
In den weitläufigen Wäldern im Norden Schwedens wächst eine geheimnisvolle Frucht. Sie ist robust und sensibel zugleich. Von den Menschen wird sie heiß begehrt: die Moltebeere. Aus ihr macht Helena Ågren Chutneys, Marmelade und sogar Speiseeis. Helena und Tomas Ågren sind Eisbauern.
Västerbotten ist eine Region in Nordschweden und ein Teil Lapplands. Sie zieht sich von der Ostseeküste des Bottnischen Meerbusens mit seinem flachen Hinterland in Richtung Westen bis zur norwegischen Grenze, wo sich mächtige Berge erheben. Zahlreiche Flüsse, die dort im skandinavischen Gebirge entspringen, schlängeln sich wie Lebensadern durch die Provinz. Ende Juli, Anfang August sind die Moltebeeren reif. Sie wachsen auf sumpfigen Böden und Torf. Die Hjortron, wie sie im Schwedischen genannt werden, sind heiß begehrt. Sie enthalten drei- bis viermal so viel Vitamin C wie eine Apfelsine. Helena Ågren macht aus frisch gesammelten Moltebeeren Chutneys, Marmelade oder Biskuitrollen und gibt sie in ihr selbst hergestelltes Speiseeis. Helena und Tomas Ågren sind Eisbauern. Mit der fettreichen Milch ihrer Fjällrinder – einer alten Kuhrasse, die es schon zur Zeit der Wikinger gegeben hat – produzieren sie originelle Eissorten wie Moltebeere-Karamell oder Västerbotten-Käse. Um die Qualität der Milch und damit auch des Speiseeises zu steigern, unterhält Tomas Agren seine Kühe mit Opernarien, die er selbst im Kuhstall zum Besten gibt. Die Küche in Västerbotten kennt neben den süßen Versuchungen aber auch eine deftige Seite: so zum Beispiel Palt – Knödel aus geriebenen rohen Kartoffeln, die mit Speck, Rentier- oder Elchfleisch gefüllt werden. Wer zu viel von den mächtigen Klößen isst, fällt schon einmal ins „Palt-Koma“.
Regie
Holger Preuße
Land
Deutschland
Jahr
2020
Herkunft
ZDF