Völkermord in Ruanda: Trägt Frankreich eine Mitschuld?
Schon vor Beginn des Völkermords der Hutu-Extremisten an 800.000 Tutsis und gemäßigten Hutus im Jahr 1994 befand sich die französische Armee zu einem Militäreinsatz in Ruanda. Ab 1990 sind hunderte französische Militärangehörige im Land, ihre Mission: Die Ausbildung der ruandischen Sicherheitskräfte (Armee und Gendarmerie) - genau diejenigen, die später den Völkermord begehen.
Seit einigen Jahren beschuldigen immer mehr französische Offiziere die damalige französische Regierung, damals nicht gehandelt zu haben - obwohl sie von Massakerplänen der Hutu gewusst habe.
Fast drei Monate nach Beginn des Genozids beginnt Frankreich 1994 im Südosten Ruandas die "Opération Turquoise". Offiziell handelt es sich um einen humanitären Einsatz, dessen Ziel es ist, die "bedrohten Bevölkerungsteile" in einer "humanitär sicheren Zone" zu schützen.
Doch mehrere Augenzeugen, unter ihnen der ehemalige Oberstleutnant Guillaume Ancel, beteuern heute: Die französische Armee habe nicht nur den Befehl erhalten, die ruandischen Regierungsmitglieder, die den Völkermord verübten, nicht aufzuhalten; das französische Militär habe den Hutu-Extremisten sogar Waffen geliefert.
Fast drei Monate nach Beginn des Genozids beginnt Frankreich 1994 im Südosten Ruandas die "Opération Turquoise". Offiziell handelt es sich um einen humanitären Einsatz, dessen Ziel es ist, die "bedrohten Bevölkerungsteile" in einer "humanitär sicheren Zone" zu schützen.
Doch mehrere Augenzeugen, unter ihnen der ehemalige Oberstleutnant Guillaume Ancel, beteuern heute: Die französische Armee habe nicht nur den Befehl erhalten, die ruandischen Regierungsmitglieder, die den Völkermord verübten, nicht aufzuhalten; das französische Militär habe den Hutu-Extremisten sogar Waffen geliefert.
Journalist
Nicolas Joxe
Land
Frankreich
Deutschland
Jahr
2019