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Iran-Sanktionen: Kann die EU Trump die Stirn bieten? - Info +Europe to Go - Europa-News für zwischendurch17/05/2019
Eure tägliche Dosis Europe to Go fasst für euch zusammen, was gerade in Europa wichtig ist. Heute auf dem Programm: Im Europarat gibt es Zoff um einen möglichen Ruxit, Theresa May sitzt in der Klemme, den Deutschen mangelt es nicht an Hunger aber an Spargelstechern und die belgischen Klimaaktivisten bekommen Unterstützung aus dem Regenwald.
Heute lernen wir ein neues Wort: Ruxit!So würde man das nennen, wenn nicht die Briten, sondern die Russen sich verabschieden würden. Und zwar natürlich nicht aus der EU, sondern aus dem Europarat.
Ihr wisst ja: Da arbeiten 47 Länder zusammen für Demokratie und Menschenrechte, und das schon seit 70 Jahren. Russland gehört seit 1996 dazu. Aber seit es 2014 die Krim annektiert hat, ist das Verhältnis mit den anderen Ratsmitgliedern ganz schön angespannt. Die haben Moskow sogar das Stimmrecht entzogen.Seitdem zahlen die Russen aus Protest ihre Beitragsgelder nicht mehr und glänzen mit Abwesenheit. Und jetzt drohen sie sogar, den Rat ganz zu verlassen. Deshalb also Ruxit.
Um das zu verhindern, will Deutschland ihnen ihr Stimmrecht zurückgeben. Aber da kommt mächtig Gegenwind aus den baltischen Ländern, aus Großbritannien… und vor allem aus der Ukraine.Das Land ist so sauer, dass sich der ukrainische Außenminister gestern und heute, beim Ministertreffen des Europarats in Helsinki, einfach nicht blicken lässt.
Ihr dachtet, beim verschobenen Brexit wäre die Luft raus? Nope, Theresa May steht nach wie vor ganz schön unter Druck. Gerade hat die Oppositionspartei Labour angekündigt, dass sie die Brexit-Gespräche mit der Regierung abbricht.
Gestern konnte die britische Premierministerin gerade nochmal ein Misstrauensvotum aus ihren eigenen Reihen abwenden. Dafür musste sie einen Zeitplan für ihren Rücktritt vorlegen.
Und here it goes: In der Woche vom 3. Juni lässt May das britische Unterhaus über ein Gesetz zur Umsetzung des Brexit-Abkommens abstimmen. Und direkt danach will sie bekannt geben, wann bei den Konservativen ein neuer Parteichef gewählt wird. Dann muss sie also ihren Posten räumen.
Aber jetzt kommt der Knaller: Ausgerechnet Boris Johnson steht da schon Schlange. Ihr wisst schon, der Ex-Außenminister, der ganz massiv Werbung für den Brexit gemacht und sich danach geschickt zurückgezogen hat.
Genau der Boris Johnson will sich jetzt also um den Parteivorsitz bewerben - und wer da das Rennen macht, könnte bald der neue Premierminister werden...
Steht ihr auch so auf Spargel? Ich schon! Aber leider könnten die Anbauflächen in Deutschland bald schrumpfen. Denn wer so viel davon futtert, muss die weißen Stangen auch irgendwie aus der Erde holen. Und da kommt Deutschland gerade nicht mehr so richtig hinterher, denn es fehlen Erntehelfer.
Spargel müssen mühsam per Hand gestochen werden. Ein echter Knochenjob, den bisher vor allem Saisonarbeiter aus Osteuropa für uns gemacht haben. Aber die kommen immer weniger nach Deutschland - sie finden inzwischen nämlich auch zu Hause genug Jobs.
Die Bundesagentur für Arbeit versucht jetzt, Vereinbarungen mit dem Ausland zu treffen, um mehr Saisonkräfte anzulocken. Und ansonsten müssen die deutschen Spargelbauern ihre Erntehelfer dann wohl auch außerhalb der EU suchen. Oder wir Deutschen legen bald selbst wieder Hand an, um mein geliebtes Gemüse zu retten...
Übrigens, wie jeden Freitag demonstrieren wieder junge Leute aus ganz Europa für mehr Klimaschutz.Und in Belgien bekommen sie heute Verstärkung: Von niemand geringerem als dem Häuptling eines indigenen Volkes aus Brasilien: Raoni, Chef der Kayapó.Der ist nämlich gerade auf einer dreiwöchigen Europatour, um auf die Abholzung des Amazonas-Regenwaldes aufmerksam zu machen.
Die jungen Aktivisten machen im Moment übrigens nicht nur für die Europawahl Lärm. Die Belgier wählen am 26. März nämlich auch ihr Parlament und die Regionalparlamente.Und da ist Durchhalten angesagt: Im Moment stehen die Wahlprognosen für die belgischen Grünen voll auf Erfolg!
Journalist
Anja Maiwald
Loreline Merelle
Land
Frankreich
Jahr
2019
Dauer
5 Min.
Verfügbar
Vom 17/05/2019 bis 17/05/2030