Gottlos Abendland

70 Min.

Der Film "Gottlos Abendland" geht von drei Behauptungen aus: Erstens Europa ist kein Ort, sondern eine Idee. Zweitens Europas Seele ist in Not, und wer in Not ist, wendet sich an Gott. Drittens Europa ist eine Frau, eine Griechin. Auf der Suche nach ihrer Identität reist "Europa" als fiktive Person durch ihren eigenen Kontinent. Sie schwankt zwischen Stolz und Scham ...
In ihrer Not wendet sich Europa an Gott: hilfesuchend, rechtfertigend, hadernd, fluchend und lästernd. Doch Gott hat es so an sich, dass er schweigt, und die Antworten liegen in den Fragen selbst. Erst als sie Gottes Existenz leugnet, manifestiert er sich im Erlebten. Obschon sie immer noch nicht weiß, ob es ihn gibt, versöhnt sich Europa am Ende mit Gott und auch mit sich selbst, und blickt zuversichtlich in die Zukunft. Ein filmischer Essay – auf blasphemische Weise gottesfürchtig.
Im assoziativen Wechselspiel von metaphorischen Bildern und subjektiven Texten spürt „Gottlos Abendland“ der aktuellen europäischen Befindlichkeit nach. Dabei stößt der Film auf Widersprüche und irrationale Ängste und findet vor allem eines: Vielfalt. Doch was hält unseren Kontinent nebst der geografischen Lage zusammen? Sind es rein wirtschaftliche Interessen? Unser hauptsächlich christlich geprägtes Bild von Gott? Aber gibt es ihn in unserem rationalen Denken überhaupt noch?
Der Autor Felix Tissi schreibt dazu: „,Gottlos Abendland‘ versucht dem europäischen Wesen – pathetisch ausgedrückt – der ,Seele‘ unseres Kontinents näher zu kommen. Denn sie scheint in Not. Durch den kleinen Kunstgriff, die kollektive europäische Befindlichkeit auf eine Person zu vereinigen, wird dieses Empfinden persönlich und für den Zuschauer nachvollziehbar.“
Haltung und Offenheit des Filmautors und Regisseurs Felix Tissi ermöglichen eine eigenwillige und formal spannende Auseinandersetzung mit Europa, das sich im Umbruch, im Aufbruch, oder im Zusammenbruch befindet – je nachdem, was für eine Perspektive der oder die Reflektierende einnimmt.

Regie

Felix Tissi

Land

  • Schweiz

  • Frankreich

Jahr

2018

Herkunft

  • ARTE

  • SSR

Auch interessant für Sie

Abspielen Anpfiff Cricket – Erbe des Imperialismus 10 Min. Das Programm sehen

Anpfiff

Cricket – Erbe des Imperialismus

Abspielen Square für Künstler Verena Altenberger 26 Min. Das Programm sehen

Square für Künstler

Verena Altenberger

Abspielen Twist Ich! Ich! Ich! Narzissmus in der Kunst 30 Min. Das Programm sehen

Twist

Ich! Ich! Ich! Narzissmus in der Kunst

Abspielen Mali: Die Hoffnung liegt in ihren Händen Arte Reportage 26 Min. Das Programm sehen

Mali: Die Hoffnung liegt in ihren Händen

Arte Reportage

Abspielen Karambolage Spezial Zaho de Sagazan 13 Min. Das Programm sehen

Karambolage

Spezial Zaho de Sagazan

Abspielen Karambolage Was mir fehlt zu Ostern 11 Min. Das Programm sehen

Karambolage

Was mir fehlt zu Ostern

Die meistgesehenen Videos von ARTE

Abspielen Ich bin dein Mensch Letzter Tag 102 Min. Das Programm sehen
Letzter Tag

Ich bin dein Mensch

Abspielen Karambolage Spezial Zaho de Sagazan 13 Min. Das Programm sehen

Karambolage

Spezial Zaho de Sagazan

Abspielen Bhutan - Dem Himmel so nah Eine Reise in den unbekannten Süden 44 Min. Das Programm sehen

Bhutan - Dem Himmel so nah

Eine Reise in den unbekannten Süden

Abspielen Tod am Kreuz Der Mann Nummer 4926 53 Min. Das Programm sehen

Tod am Kreuz

Der Mann Nummer 4926

Abspielen Eingelocht Serie

Eingelocht

Abspielen Mit offenen Karten - Im Fokus USA: Angriff auf die Forschung 4 Min. Das Programm sehen

Mit offenen Karten - Im Fokus

USA: Angriff auf die Forschung