Unter einem guten Stern

Laut der neapolitanischen Astrologin Luciana de Leoni d’Asparedo kann jeder sein Schicksal selbst in die Hand nehmen, indem er an seinem Geburtstag an einen bestimmten Ort reist. Dazu kombiniert sie Sternenkonstellationen mit Ephemeriden und gleicht das Ganze mit den besten Angeboten eines Online-Reisebüros ab. Denn sie ist nicht nur Astrologin, sondern auch Reiseveranstalterin. Frauen mit Liebeskummer, verhaltensauffällige Teenager, Unternehmer am Rande des Nervenzusammenbruchs – Ihnen allen verschreibt Luciana zum Geburtstag eine Reise.
Die wortkarge Psychiatriepflegerin Barbara soll in Taiwan die Wut auf ihren Vater bekämpfen; der phlegmatische Bestatter Giovanni soll in Rio de Janeiro die große Liebe finden; die 24-jährige Alessandra will sich auf einer kleinen Insel in Kroatien endlich von ihrer Mutter emanzipieren.
Regisseur Péter Kerekes sucht in seinem Film nach dem fiktionalen Potenzial in der Realität. „Unter einem guten Stern“ offenbart die Sehnsüchte einer durch wirtschaftliche und politische Krisen verunsicherten unteren Mittelschicht, deren Hoffnung im Glauben an eine bessere Zukunft liegt. Mit Humor und Einfühlungsvermögen zeigt Kerekes Menschen, die einem undogmatischen und irrationalen Glauben folgen, und begleitet sie auf ihrer manchmal absurden Suche nach Wohlbefinden und Glück.