GEO ReportageJapan: Leben am Fuß des Vulkans

53 Min.

  • Untertitel für Gehörlose
Der Vulkan Iodake nimmt über die Hälfte der Insel Satsuma Iojima ein. Fast 1.000 Jahre lang lebten die Menschen dort im Südwesten Japans vom Schwefelabbau. Heute rentiert sich das nicht mehr. Immer mehr Menschen ziehen weg. Die verbliebenen Einwohner*innen wollen ihre Insel jedoch nicht aufgeben und locken mit findigen Methoden Urlauber*innen und Neuinsulaner*innen an.
Satsuma Iojima liegt im Südwesten Japans, rund 50 Kilometer vom Festland entfernt. Auf der gerade einmal zwölf Quadratkilometer großen Insel leben noch etwa 114 Menschen. In den Hochzeiten, als der Iodake für den Schwefel- und Kieselabbau genutzt wurde, waren es drei Mal so viele. Seit dem Niedergang dieser Industrien haben viele Bewohner ihrer Heimat den Rücken gekehrt. Zurück bleiben hauptsächlich alte Menschen. Schon mehr als ein Drittel der Insulaner ist heute über 70 Jahre alt. Es fehlt an lukrativen Arbeitsplätzen. Doch es gibt auch eine Gegenbewegung. Ein gutes Dutzend junger Großstadt-Japaner ist in den letzten zehn Jahren nach Iojima ausgewandert. Zu ihnen gehört der Geologe Hisashi Oiwane. Der Auswanderer sucht nicht nur das einfache Leben auf der Insel, er will auch deren Überleben sichern. Nachdem er durchgesetzt hat, dass die Insel zu einem schützenswerten Geopark ernannt wurde, will er nun mit einem ersten Start-up-Unternehmen Arbeitsplätze schaffen. Touren auf den Vulkan sollen sowohl Urlauber als auch gestresste Geschäftsleute begeistern. Doch werden sich Besucher darauf einlassen? Oder überwiegt die Angst vor einem neuerlichen Mega-Ausbruch des Vulkans, wie es zum letzten Mal vor mehr als 7.000 Jahren passiert ist. Damals wurden große Teile Japans von einer Aschewolke bedeckt. Und die Gefahr ist nicht gebannt. Wissenschaftler haben gerade erst Gasblasen entdeckt, die unter Wasser von dem Vulkan aufsteigen. Mit Hilfe neuer Forschungen hoffen sie hier, genaue Vorhersagen treffen zu können.

Regie

Susanne Steffen, Frank T. Mirbach

Land

Deutschland

Jahr

2018

Herkunft

ARTE

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