Wenn die Natur aufhorchen lässtDas Rätsel um den fliegenden Tölpel
Andréa Thibault erforscht die Sprache der südafrikanischen Kaptölpel auf Bird Island. Der Tierstimmenforscher Thierry Aubin erklärt Überraschendes: Sperlinge vermitteln beim Singen allerlei Informationen. James Hare befasst sich mit Pfauen. Sie stoßen laute Schreie aus, haben aber bei der Balz noch ein andere erstaunliche Form zu kommunizieren.
Das Reich der Lüfte weckte den ältesten Menschheitstraum: den Traum vom Fliegen. Doch gerade für Vögel ist akustische Kommunikation besonders wichtig. Sie gelten als erstklassiges Forschungsobjekt der Bioakustik, denn ihre Kommunikation ist äußerst komplex. Sie zu beobachten und ihnen zuzuhören erschließt der Wissenschaft wichtige Erkenntnisse. Vögel nutzen zwei Arten von Signalen: den Schrei und den Gesang. Zu Unrecht denkt der Laie, dass Vogelgesang lediglich schön klingen soll. Dies stimmt nur teilweise. Wer sich fliegend fortbewegt, muss dreidimensional kommunizieren. Und dazu sind hoch entwickelte kognitive Fähigkeiten nötig. Wenn sich die südafrikanischen Kaptölpel bei der Fischjagd zu Hunderten gleichzeitig ins Meer stürzen, dürfen sie dabei nicht aufeinanderprallen. Dieses Kunststück vollbringen sie dank eines außergewöhnlichen akustischen Kommunikationssystems, wie Andréa Thibault in jahrelanger Forschung auf der kleinen Insel Bird Island nachweisen konnte. Doch die Sprache der fliegenden Tölpel scheint relativ schlicht im Vergleich zu den gesprächigen Sperlingen. Der Tierstimmenforscher Thierry Aubin entschlüsselte ihren Gesang und förderte dabei Unglaubliches zutage: Sperlinge vermitteln beim Singen Informationen über ihre Identität, ihr Alter, ihre geografische Herkunft und sogar über ihre Absicht, sich zu paaren. Und auch der Pfau hat einiges zu bieten, wie James Hare herausfand: Der stolze Vogel kommuniziert bei der Balz mit Tönen, die nur das Weibchen wahrnehmen kann.
Regie
Jacques Mitsch
Land
Frankreich
Jahr
2019
Herkunft
ARTE