"Die Wilden" in den Menschenzoos

Sie wurden aus weit entfernten Ländern geholt, um sie in Menschenzoos wie exotische Tiere zur Schau zu stellen: Ureinwohner aus Kolonialstaaten. Der Dokumentarfilm schildert das Schicksal von sechs Personen, die zwischen 1810 und 1940 in sogenannten Völkerschauen ausgestellt waren.
Zwischen 1810 und 1940 haben Menschen in ganz Europa, den USA und in Japan andere Menschen aus fernen Ländern als „primitive Wilde“ ausgestellt. Über ein Jahrhundert lang wurden in Welt- oder Kolonialausstellungen, Zoos, im Zirkus oder in nachgebauten Dörfern von Ureinwohnern knapp 35.000 Personen vor mehr als anderthalb Milliarden Besuchern präsentiert. Mit Hilfe von bisher unveröffentlichtem Archivmaterial zeigt der Dokumentarfilm, wie durch die Menschenzoos der Rassismus populär und alltäglich wurde. Die Besucher kamen, um immer exotischere, immer furchterregendere Wilde zu sehen, die entsprechend in Szene gesetzt wurden. Kinder, Frauen und Männer wurden zur Schau gestellt, um eine Hierarchie der „Rassen“ zu fördern und um die Kolonialisierung der Welt zu rechtfertigen. Zum ersten Mal ruft ein Dokumentarfilm jenes Stück vergessene Menschheitsgeschichte in Erinnerung und zeichnet das Schicksal von sechs solcher zur Schau gestellten Personen nach. Sie heißen Petite Capeline, Ureinwohnerin Feuerlands, Tambo, Aborigine aus Australien, Moliko, Kalina aus Französisch-Guayana, Ota Benga, Pygmäe aus dem Kongo, Jean Thiam, Wolof aus dem Senegal, und Marius Kaloie, Kanake aus Neukaledonien. Ihre Geschichte wurde dank der Arbeit von Historikern und mit Hilfe der Unterstützung ihrer Nachkommen rekonstruiert. Die Berichte über ihre Schicksale bilden das Phänomen der Völkerschauen in ihrem historischen Kontext ab: das Aufstreben und die Entwicklung der großen Kolonialmächte. Anhand von Analysen und Kommentaren sachkundiger Experten beleuchtet der Dokumentarfilm auch die Ursprünge des Rassismus am Übergang von einem angeblich wissenschaftlichen Rassismus (1850) zum Alltagsrassismus (1930).

Regie

  • Bruno Victor-Pujebet

  • Pascal Blanchard

Produktion

Bonne Pioche

Land

Frankreich

Jahr

2017

Herkunft

ARTE F

Dauer

92 Min.

Verfügbar

Vom 01/02/2024 bis 31/07/2024

Genre

Dokus und Reportagen

Versionen

  • Audiodeskription
  • Synchronisation
  • Untertitel für Gehörlose

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