Mariupolis
„Mariupolis” ist das eindringliche Porträt einer gemarterten Stadt in Zeiten des „Waffenstillstands” nach dem Angriff auf die Stadt in 2015. Nah an den Menschen und voller Menschlichkeit. Der litauische Filmemacher Mantas Kvedaravicius, der in der belagerten Stadt wieder drehen wollte, wurde am 2. April getötet.
Mariupol liegt in der Ost-Ukraine, an der Mündung des Kalmius, eine Stadt mit rund 500 000 Einwohner. Heute ist sie zu 90 % zerstört. Bereits 2015 war sie angegriffen worden und bereits damals leisteten die Bewohner Widerstand, mit Waffen und ungebrochenem Lebenswillen. Filmemacher Mantas Kvedaravicius realisierte mit „Mariupolis” 2016 ist eine bildgewaltige Hommage an eine Stadt in der Krise. Die Stadt, deren Zentrum die Stahlwerke sind, wirkt ruhig, aber der Konflikt zwischen prorussischen Rebellen und der ukrainischen Armee ist überall greifbar.Kvedaravicius beobachtet die Menschen und ihren Alltag, wie die Arbeiter der Stahlfabriken und Kohlebergwerke unbeirrt weiter ihrer Arbeit nachgehen.
Der junge litauische Regisseur, der sich in vielen seiner Filme mit Abwesenheit, Materialität und Körper auseinandersetzte, lieferte mit „Mariupolis“ das eindringliche Porträt einer gemarterten Stadt in Zeiten des angeblichen „Waffenstillstands”. Der Film war 2016 auf der Berlinale zu sehen. Jetzt wollte Kvedaravicius offenbar eine Fortsetzung drehen, und wurde – mit der Kamera in der Hand – am 2. April 2022 in Mariupol getötet.
Regie
Mantas Kvedaravicius
Produktion
Rouge International
Produzent/-in
HAMPEL Martin
Land
Frankreich
Deutschland
Litauen
Jahr
2016
Herkunft
ARTE F