Wintermärchen
Der Leichtigkeit einer sommerlichen Liebe steht die winterliche Schwere gegenüber: Eiseskälte draußen, dumpfe Hitze in der Metro und das typische, nicht enden wollende Jacke-an-Jacke-aus-Spiel der dunklen Monate. Durch derlei kleine Gesten des grauen Winteralltags in Paris gelingt es Eric Rohmer, die Schwermut einzufangen, die diese Jahreszeit erzeugen kann.
Der Titel „Wintermärchen“ lässt dabei an die gleichnamige Shakespeare-Komödie denken, in welcher es ebenfalls um unmögliche Lieben und Trennungen geht, die Hoffnung das sizilianische Königspaar Leontes und Hermione am Schluss aber doch wieder vereint.
Rohmers Film wartet mit intelligenten Dialogen auf, die sich nicht vor einer tiefgründigen philosophischen Dimension scheuen und zugleich nie überladen wirken. Wie so oft bei Eric Rohmer dreht sich alles um die (Un)möglichkeit der Liebe, Charlotte Véry spielt mit einer bemerkenswerten Natürlichkeit die hoffnungsvolle und leicht exzentrische Félicie, die sich von nichts in der Welt von ihrer Hoffnung, ihren Geliebten wiederzusehen, abbringen lässt.
Regie
Eric Rohmer
Produktion
C.E.R.
Les Films du Losange
Produzent/-in
Margaret Ménégoz
Kamera
Luc Pagès
Schnitt
Mary Stephen
Musik
Sébastien Erms
Mit
Charlotte Véry (Félicie)
Frédéric van den Driessche (Charles)
Michel Voletti (Maxence)
Hervé Furic (Loïc)
Ava Loraschi (Elise)
Christiane Desbois (Die Mutter)
Haydée Caillot (Edwige)
Autor:in
Eric Rohmer
Land
Frankreich
Jahr
1991