Nur 31 Prozent getilgte Inhalte
Außerdem bleiben viele Hassreden trotz ihrer Meldung im Netz, werden sogar geteilt und weiterverbreitet. Laut der NGO European Grassroots Antiracist Movement (EGAM) werden nur 31 Prozent der angezeigten Inhalte auch tatsächlich innerhalb von 24 Stunden gelöscht. Das ergab eine groß angelegte Studie über die Sozialen Netzwerke in 14 Ländern aus dem Vorjahr. „Die Internet-Plattformen sind alles andere als transparent“, beklagt der Präsident von EGAM, Benjamin Abtan. Manche, darunter Twitter und YouTube, machen sich nicht einmal die Mühe, Anzeigen von Behörden zu beantworten, geschweige denn Meldungen einzelner User. Und das selbst dann, wenn der feindselige Charakter der beanstandeten Inhalte außer Zweifel steht. Wie Benjamin Abtan erklärt, hat die Bewegung qualifizierte Anwälte zu Rat gezogen. „Wir sprechen hier von Inhalten, die eindeutig eine Form digitaler Gewalt darstellen. Sie richten sich gegen Frauen, Juden, Muslime, Farbige, Migranten oder Lesben und Schwule.“