Sorge vor urbanem Krieg
Die von Saudi-Arabien unterstützte Koalition müsste in Al-Hudaida bei einem Angriff einen urbanen Krieg führen, was zu massiven Verlusten führen würde.
Sollten die Docks von Al-Hudaida als Folge von kriegerischen Auseinandersetzungen geschlossen werden, drohen dem Jemen weitreichende humanitäre und politische Konsequenzen.
Militäranalysten gehen davon aus, dass die Huthis den Hafen kaum halten könnten. Darum die Bereitschaft, die UN mit ins Boot zu nehmen.
Geplatzte Hoffnung auf einen Kompromiss
Vor den Genfer Friedensverhandlungen sprach die International Crisis Group im Juni 2018 vom womöglich letzten Moment, eine politische Lösung zu finden. Ein Kompromiss in Al-Hudaida hätte die Basis für einen Frieden im Jemen bilden können, analysierte die International Crisis Group. Diskutiert wurde die Möglichkeit, dass die UNO die Kontrolle über den Hafen übernimmt, Jemens wichtigstem Handelspunkt. Mit den Angriffen der von Saudi-Arabien unterstützten Regierungstruppen auf den Hafen von Al-Hudaida verkommt der angestrebte Kompromiss zur Makulatur.
Die Genfer Gespräche sind ohnehin gescheitert, weil die Delegation der Huthi-Rebellen nicht anreisen konnte. Die Aufständischen in Sanaa hatten in den Tagen zuvor ein bereitgestelltes Flugzeug der Vereinten Nationen abgelehnt und eine andere Maschine verlangt. Gespräche über das von der Gewalt zerrissene Land wurden deshalb nur mit der Delegation der Regierung geführt. Es handle sich um einen "fragilen Moment" für das Bürgerkriegsland, resümierte UN-Vermittler Martin Griffiths.