Es gibt tatsächlich flüssiges Wasser auf marsianischem Boden. Zu dieser Feststellung gelangte ein Team von italienischen Wissenschaftlern in einem Artikel, der am vergangenen 25. Juli in der amerikanischen Zeitschrift Science erschien.
Drei Jahre lang hat dieses Team eine Zone nahe des marsianischen Südpols analysiert, wo sie die Präsenz eines Sees unter der Eisschicht vermutete. Zu diesem Zweck haben sich die Forscher des Radars MARSIS bedient, der sich auf der Sonde Mars Express befindet, die seit 2003 um den roten Planeten kreist. Die hauptsächliche Aufgabe dieses Radars: Grundwasser auf dem vierten Planeten unseres Sonnensystems ausfindig zu machen. Eine Aufgabe, die bedeutende technische Fähigkeiten voraussetzt, sagt Francis Rocard, Astrophysiker und Verantwortlicher für die Erforschungsprogramme des Sonnensystems am Centre national d’études spatiales (CNES): „Um diese Messungen zu erhalten mussten große Anstrengungen unternommen werden. Sie mussten einen ganz besonderen Modus des Radars verwenden, der sehr viel Massenspeicher der Sonde Mars Express nutzt.“ Unter dem Marsboden sollen sich weitere Flächen flüssigen Wassers verbergen. „Diese unterirdischen Stellen sind allerdings für die Radarwellen von MARSIS wahrscheinlich gar nicht zugänglich.“