Pressefreiheit in Europa: Es geht bergabEurope to Go - 18/04/2019

Eure tägliche Dosis Europe to Go fasst für euch zusammen, was gerade in Europa wichtig ist. Heute: Reporter ohne Grenzen bescheinigt Europa mehr Übergriffe auf Journalisten, das erste TV-Duell der Europawahl war entspannt, Griechenland will Reparationszahlungen von Deutschland und die Schlümpfe retten unsere Weltmeere.

Nirgendwo auf der Welt berichten Journalisten so frei und sicher wie in der EU. Aber das könnte sich schnell ändern: Laut Reporter ohne Grenzen gehört Europa zu den Regionen, wo sich die Pressefreiheit im letzten Jahr am stärksten verschlechtert hat. Auch bei uns werden Journalisten ermordet, wie in Malta oder in der Slowakei. Und auch bei uns müssen sie mehr und mehr mit Übergriffen rechnen: In Frankreich zum Beispiel sind immer wieder Reporter von Gelbwesten angegriffen worden, in Tschechien von Sicherheitskräften des Präsidenten. Und in Ländern wie Polen, Ungarn und Schlusslicht Bulgarien würden die Medien zu "Propagandainstrumenten" der Regierung umfunktioniert. Reporter ohne Grenzen schreibt, schuld an diesem "Klima der Angst" seien vor allem rechtspopulistische Regierungen und Politiker – weil sie systematisch gegen die Medien hetzen.

 

Im französischen Fernsehen wurde gestern das erste TV-Duell der Europawahl ausgetragen. Im Ring: Der Niederländer Frans Timmermans, Spitzenkandidat der europäischen Sozialdemokraten und gerade schon stellvertretender Kommissionschef, gegen Manfred Weber von der deutschen CSU, Fraktionsvorsitzender und Spitzenkandidat der Europäischen Volkspartei. Also die Zugpferde der beiden größten Allianzen im EU-Parlament, im Rennen um den Vorsitz der Europäischen Kommission.

Ein Sozialdemokrat gegen einen Konservativen… Man sollte meinen, die beiden hätten nicht viel gemeinsam. Aber gestern haben sie sich nur um zwei Themen wirklich gestritten: Das soziale Europa und Sparpolitik. Timmermans will zum Beispiel einen europäischen Mindestlohn, um vor allem junge Leute besser abzusichern. Weber dagegen findet, das sollen die einzelnen Länder regeln. Timmermans will den europäischen Sparmaßnahmen ein Ende setzen. Weber meint, die seien notwendig.

Bei einem sind sich beide einig: Mit Europaskeptikern wollen sie keine Allianzen eingehen.

 

Das griechische Parlament hat gestern dafür gestimmt, Reparationszahlungen von Deutschland zu fordern, für die Schäden aus dem Zweiten Weltkrieg. Wie in so vielen Ländern haben die Nazis nämlich auch in Griechenland ganze Dörfer massakriert. Athen wurde geplündert und dem Hunger überlassen.

Jetzt wollen die Griechen bis zu 290 Milliarden Euro Entschädigung. Dabei finden die Deutschen, das Thema sei längst gegessen.

Warum kommen die griechischen Forderungen jetzt auf einmal? Naja, Regierungschef Alexis Tsipras hatte das eigentlich schon länger vor. Aber wegen der Finanzkrise und den riesen Schulden seines Landes hat er sich die letzten Jahre fein zurückgehalten. Jetzt, wo die Hilfsprogramme ausgelaufen sind, wittert er seine Chance. Schließlich sei es seine „historische und moralische Pflicht“. Oder will er mit den Forderungen vielleicht doch nur Stimmen für die Parlamentswahl im Oktober gewinnen?

 

Übrigens, wusstet ihr, dass die Schlümpfe uns dabei helfen, unsere Ozeane zu säubern? Ja, ja, ihr seht schon richtig: Ich meine die kleinen, blauen Männchen mit Zipfelmütze.

Die Europäische Kommission hat gestern einen Vertrag mit den Rechteinhabern der berühmten Comics unterschrieben. Und darf jetzt damit für weltweite Müllsammelaktionen an Stränden werben. Das soll nicht nur die Jüngsten motivieren. Blaue Power für den blauen Planeten!

Journalist

  • Anja Maiwald

  • Loreline Merelle

Land

Frankreich

Jahr

2019

Dauer

4 Min.

Verfügbar

Vom 18/04/2019 bis 20/04/2030

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